Rotes Höhenvieh

 

Rotviehprojekt des ANU

zur

Landschaftspflege und zum Rassenerhalt

In Gevelsberg gibt es mehrere Flächen, die für den Naturschutz und die Landsschaftspflege als wertvoll zu bezeichnen sind.

GrünlandBei diesen Flächen handelt es sich um Grünland, daß in der Vergangenheit durch Formen der extensiven Bewirtschaftung wie späte Mahd mit nachfolgender Beweidung entstanden ist. Diese Flächen werden nur noch in geringem Maße bewirtschaftet, der größere Teil jedoch ist brachgefallen.

Damit die Flächen ihren wertvollen Charakter behalten, werden die Brachen durch den ehrenamtlichen Naturschutz in 2 bis 4 jährigem Rhythmus von Hand gemäht und das Schnittgut nach Möglichkeit aus den Flächen entfernt. Dies ist sehr arbeitsintensiv und wäre, wenn es nicht durch den ehrenamtlichen Naturschutz durchgeführt würde, volkswirtschaftlich betrachtet ein Zuschußgeschäft.

Als Alternative zu der bisherigen Praxis drängt sich folgende Nutzung dieser Flächen geradezu auf:

 

Bewirtschaftung der Grünlandflächen unter Naturschutzaspekten durch extensive Beweidung mit Rindern.

Mit Hilfe der Beweidung soll der gewünschte Vegetationsbestand wieder hergestellt bzw. erhalten werden. Die Aufgabe für die eingesetzten Rinder besteht darin, die wertvollen aber ertragsschwachen Flächen zu beweiden und hierdurch offenzuhalten.

Für eine arbeitsextensive Bewirtschaftung der Flächen sind die Rinderrassen interessant, die trotz des mageren Futteraufwuchses zufriedenstellende Leistungen in bezug auf Milch, Fleisch und Fruchtbarkeit erbringen und relativ leicht sind. Dies sind neben Schottischen Hochland Rind und Galloway in erster Linie alte Landrassen wie das Glan-Rind und Rotes Höhenvieh. Die beiden ersten Rassen sind zur Zeit stark in Verruf geraten (BSE) und der Markt für Fleischprodukte dieser Rinder ist praktisch zusammengebrochen. Das Fleisch vom Roten Höhenvieh ist ähnlich feinfaserig wie das vom Hochland Rind und qualitativ deutlich besser als vom herkömmlichen Rind.

Rotes Höhenvieh

 

 

 

 

Das Rote Höhenvieh ist eine alte Landrasse, die auch in Westfalen heimisch war jetzt jedoch vom Aussterben bedroht ist. Es bietet sich daher an, diese Rasse für die Landschaftspflege einzusetzen, um gleichzeitig etwas für den Rasseerhalt zu leisten.

Beim Einsatz von Rindern in der Landschaftspflege eignet sich vor allen Dingen die Mutterkuhhaltung. Der Nährstoffbedarf kann im extensiv genutzten Grünland vollständig von der Standweide gedeckt werden. Der Flächenbedarf pro Mutterkuh ist auf 0,65 bis 1 ha anzusetzen. Die Vorteile der Mutterkuhhaltung leichter Landrassen für die Landschaftspflege liegt zum einen im extensiven Arbeitseinsatz und zum anderen an geringen Trittschäden an der Grasnarbe durch das geringe Gewicht der Tiere sowie an der relativen Ruhe und Ausgeglichenheit von Mutterkuhherden.

Ein Winterstallaufenthalt ist aus dem Blickwinkel der Landschaftspflege unumgänglich; denn in der feuchten vegetationslosen Jahreszeit entstehen viele Trittschäden allein durch die Bewegung der Tiere. Außerdem stellt sich das Problem der Überdüngung und Nitratauswaschung in den Bereichen, die von den Tieren bevorzugt werden.


Seit dem Frühjahr 2000 sind die ersten vier Tiere dieser gehörnten Landschaftspfleger im Einsatz:
Ronja, Lotte, Rosa und der Bulle Igor haben ihr neues zu Hause auf den Weiden am Krabbenheiderbach gefunden.

Die Flächen sind eingezäunt und mit Tränken versehen. Die Pflege und Betreuung der Tiere hat Landwirt Peter Quambusch und seine Frau Gabi übernommen.

Über eine Spende können sie dieses Projekt auch finanziell unterstützen!

Allgemeine Informationen stehen zusätzlich unter http://www.rotes-hoehenvieh.de zur Verfügung.

Rotes Höhenvieh